Unterwegs mit der Fisch-Tierärztin: Auf Visite mit Dr. Tamara Frank 30.10.2025
Einmal im Monat steht in der Alpentherme Gastein ein ganz besonderer Arztbesuch an: Dr. Tamara Frank, Fachtierärztin für Fische, kommt zur Visite! Schon während der Planungsphase war sie Teil des Teams – heute sorgt sie mit ihrem geschulten Blick dafür, dass Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Begleitet wird sie dabei von unserem Meeresbiologen Murathan Özdemir.
Ihre wichtigste Erkenntnis nach dem ersten Betriebsjahr: „Man kann nie lange genug quarantänisieren. Gerade bei Parasiten braucht es Zeit und Konsequenz.“
Quarantäne für tropische Fische: Warum sie so wichtig ist
Auch wenn die Fische alle aus zertifizierter Nachzucht kommen, ist eine ausreichende Quarantäne unbedingt erforderlich! Aktuell stehen die neu angekommenen Zebra-Fische unter besonderer Beobachtung. Bereits beim ersten Gesundheitscheck nach der Ankunft entdeckte Dr. Frank einen starken Parasitenbefall bei „den Neuen“.
Dr. Frank erklärt: „Selbst wenn die Fische äußerlich gesund wirken, können sie Erreger in sich tragen. Eine gute Quarantänestation ist daher essenziell um keine Krankheiten in den Haupttank zu tragen.“ „Zebra-Fische“ – oder Nagasakifische, wie sie auch genannt werden fressen Algen und sollen im Aquarium als zusätzliche Putzerfische eingesetzt werden.
So läuft eine Visite bei den Fischen ab
Die Zusammenarbeit mit dem Aquarium-Team – allen voran mit Biologe Murathan Özdemir – funktioniert reibungslos. Per WhatsApp werden regelmäßig Bilder, Videos und Beobachtungen ausgetauscht. Bei der Visite selbst macht Dr. Frank einen Rundgang durch die Kranken- und Quarantänestation, besucht das kleine Nemo-Aquarium und widmet sich dann dem Hauptaquarium. Um wirklich alle Fische ganz genau im Blick zu haben, wird dann auch der Badeanzug angezogen, der Schnorchel gezückt und es geht direkt rein, in den Tunnel. „Ich geselle mich dann gerne zwischen die Thermengäste und schnorchle im Tunnel. Dabei achte ich besonders auf das Schwimmverhalten, auf das Sozialverhalten der Tiere in der Gruppe, auf die Atmung, ob die Tiere Hautbeläge, Farbveränderungen oder Verletzungen aufweisen oder sonst irgendwelche Auffälligkeiten haben“, verrät Dr. Frank.
„Ist ein Fisch auffällig, wird er entnommen und in die Krankenstation für weitere Untersuchungen gebracht.“
Ein starkes Team für starke Fische
Besonders wichtig ist Dr. Frank die enge Zusammenarbeit mit dem hauseigenen Team: „Murathan hat als Biologe natürlich ein sehr geschultes Auge – er erkennt schon kleinste Veränderungen. Und die Taucher sind sowieso auch jeden Tag im Wasser, fällt ihnen was auf, werde ich auch sofort informiert. Dieser Austausch mit dem Team ist wirklich sehr wertvoll“, so Dr. Frank. So entsteht nicht nur ein gesundes, stabiles Ökosystem im Aquarium – sondern auch eine laufende Wissensbasis für alle Beteiligten.
Mehr als Show – warum das Montequarium wichtig ist
Das Montequarium ist mehr als ein schöner Blickfang in der Family World. Gemeinsam mit Umweltaktivist Christian Redl unterstützt die Alpentherme auch ein konkretes Riffschutzprojekt in Indonesien. Für Dr. Frank ist das ein echtes Herzensprojekt:
„Aquarien sind umstritten – aber wenn sie verantwortungsvoll geführt werden und Wissen vermitteln, können sie einen wichtigen Beitrag leisten. Und das Riffprojekt auf Bali ist eine wunderbare Methode um dem Meer auch direkt wieder was zurückzugeben.“
Dr. Franks Wunsch an die Besucher
Wenn sich unsere Fisch-Tierärztin etwas wünschen dürfte, was wäre das? „Ich wünsche mir mehr Ruhe und Respekt im Aquarium, wenn Gäste hineinschwimmen. Beobachten statt Selfies, Stille statt Lärm und Herumspringerei – nur dann wird das Montequarium zu dem Ort, der es sein soll: einem Raum der Ehrfurcht vor dem Leben unter Wasser.“
Ihr möchtet mehr über unser Montequarium wissen? Welche Arbeiten unsere Taucher machen, wie das Fischfutter zubereitet wird, was unser Meeresbiologe tut? Nachlesen im Blog!