Von Putzerfischen und Aquariums-Putzern 10.03.2025
Was braucht es, um ein Meerwasseraquarium mit 800 Fischen perfekt in Schuss zu halten? Unsere Tauch-Profis in der Alpentherme wissen es ganz genau! Mit Andreas, Norbert, Josif und Dominik haben wir ein eingespieltes Team von Tauchern, das die Unterwasserwelt nicht nur für die Besucher, sondern auch für ihre Bewohner in Topform hält. Geplaudert haben wir mit Norbert darüber, was in den Tiefen unseres „Montequariums“ wirklich alles passiert!
Norbert, du bist ja eigentlich Saunameister. Wie passt das mit der Arbeit als Aquarium-Taucher zusammen?
Norbert: (lacht) Ich bezeichne mich gern als „Wellnessmanager“: In der Sauna sorge ich mit Aufgüssen und Saunashows für Entspannung und Erlebnis bei unseren Sauna-Gästen. Im Montequarium bin ich dafür zuständig, dass unsere Meeresbewohner entspannt bleiben und optimale Lebensbedingungen vorfinden. Für mich ist die neue Aufgabe im Aquarium jedenfalls eine extreme Bereicherung mit viel neuem Wissen. Eine absolute „Happy Work“!
Verrate uns – wie müssen wir uns die Arbeit als Aquarium-Taucher vorstellen? Was gibt’s da alles zu tun?
Norbert: Unser Arbeitstag startet früh – um 7 Uhr geht’s los. Bevor wir überhaupt ans Tauchen denken, steht erst einmal ein gründlicher Technik-Check an. Wir überprüfen, ob alle Pumpen und Filter einwandfrei laufen, arbeiten unsere Checklisten ab und notieren wichtige Messwerte wie Temperatur, pH-Wert und Salzgehalt zur Dokumentation.
Gegen 9 Uhr wird es dann ernst: Wir schlüpfen in unsere Neoprenanzüge, checken unsere Ausrüstung – Tauchweste, Sauerstoffflasche, Flossen, Taucherbrille – und stellen sicher, dass genügend Luft in der Flasche ist. Dann geht’s ins Wasser, meistens für zwei bis drei Stunden. Dort reinigen wir Scheiben, putzen die Korallen und Saugen den Boden ab.
Was ist die größte Herausforderung beim Putzen im Aquarium?
Norbert: Schaun, dass man selbst nicht gefressen wird. 😊 Da wir zum Füttern auch ins Aquarium gehen, sind die Fische da, sobald ein Taucher ins Wasser steigt. Und unsere Fische sind überhaupt nicht g’schamig, manche knabbern einen auch gleich mal an. Besonders die „Schnapper“ machen ihrem Namen alle Ehre – das sind echte kleine Unruhestifter …
Gibt's eigentlich auch Putzerfische im Montequarium?
Norbert: Wir haben tatsächlich eine handvoll Blaustreifen Putzlippfische, die wird ein Thermengast aber für gewöhnlich nicht zu Gesicht bekommen, da sie sehr klein sind und sich gut verstecken. Sie sind aber fürs Aquarium extrem wichtig, da sie andere Fische "putzen" und sie von abgestorbenen Hautschuppen und Parasiten befreien.
Taucher in einer Therme sind ja nicht gerade ein alltägliches Bild – wie reagieren denn die Thermengäste auf euch?
Norbert: Erstaunt, im ersten Moment. Besonders, wenn die Tür zu unserem „Aquariums-Office“ aufgeht und wir in voller Tauchmontur Richtung Tauch-Einstieg gehen. Vom Tunnel aus können uns die Gäste bei der Arbeit zuschauen, da wird dann viel gewunken und wir winken natürlich zurück.
Was war das Kurioseste, das euch bis jetzt passiert ist?
Norbert: Am Anfang war das Hantieren mit dem Vakuumsauger beim Bodensaugen noch ziemlich ungewohnt. Und „schwupp“, waren zwei neugierige Fische weggesaugt. Keine Angst, es ist nichts passiert – der Schock war für uns Taucher weit größer als für die Fische selbst. Die haben ihren kleinen Ausflug ganz unbeeindruckt überstanden. Jetzt haben wir auf jeden Fall ein Gitter am Schlauch, der ein Einsaugen verhindert. 😉
Wenn du ein Fisch in unserem Aquarium wärst – welcher wärst du?
Norbert: Der „Great Pompano“ – die Stachelmakrele. Der ist schnell, wendig und macht beim "Formationsschwimmen" im Schwarm eine richtig gute Figur. Mir gefält die kantige Form mit den markanten Flossen – das ist quasi der Ferrari unter den Fischen. 😉