Erfahrungsberichte unserer Patienten zur IHHT (Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie) 16.05.2024
Stefan Katstaller, Sportwissenschaftler
Stefan, erkläre uns bitte kurz was das IHHT-Training ist?
Stefan: IHHT ist eine Weiterentwicklung des klassischen Höhentrainings. Beim Höhentraining schlagen Athleten ihr Trainingslager auf mehreren 1.000 Metern Seehöhe auf mit dem Effekt, dass der Körper den Sauerstoffmangel in der „dünnen“ Höhenluft ausgleichen muss. Es kommt zu einer erhöhten Produktion von roten Blutkörperchen, die Sauerstoffnutzung in den Muskeln wird verbessert und es kommt zu einer erhöhten Kapillarisierung. Dadurch verbessert sich die Sauerstoffaufnahme und die -verwertung, die Leistungsfähigkeit wird gesteigert und die Regeneration verbessert. Mit dem Gerät erzielen wir denselben Effekt allerdings ganz bequem im Liegen und ohne Reisestrapazen. Bis ganz auf den Mount Everest kommen wir zwar nicht – unser Gerät geht bis ca. 6.500 Meter.
Was passiert bei der IHHT-Therapie?
Stefan: Die Patienten atmen über eine Sauerstoffmaske in der Trainingshypoxie einen geringen Sauerstoffgehalt von 9-16 % ein, in der Trainingshyperoxie einen hohen Gehalt von ca. 36 %. Die Phasen, in denen wenig Sauerstoffgehalt eingeatmet wird und jene, in denen es zu einem Sauerstoffüberschuss in der Atemluft kommt, die wechseln sich ab. Meistens dauert eine Therapie-Einheit rund 45 Minuten.
Was löst dieses Zelltraining im Körper aus?
Stefan: Das Zelltraining verbessert die Zellgesundheit: Die Energielieferanten, die so genannten Mitochondrien werden durch die Intervalle stimuliert. Alte, geschädigte Mitochondrien sterben ab, neue leistungsfähige bilden sich und wir haben wieder mehr Energie.
Wer profitiert von einer Sauerstoff-Therapie?
Stefan: Die IHHT ist vielseitig einsetzbar. Bei Leistungssportlern kann sie die aerobe Kapazität, die Ausdauerleistung und die Erholungsfähigkeit verbessern. Bei Personen mit gesundheitlichen Herausforderungen ist es vor allem die Stimulation der Zellaktivität und die Förderung der Sauerstoffversorgung, die bei chronischen Erkrankungen oder Erschöpfungszuständen die Lebensqualität verbessert.
IHHT ist aber auch eine gute Möglichkeit für Menschen, die völlig untrainiert sind, um mit einem Ausdauertraining zu beginnen. Und es ist auch eine Chance für alle, die krankheitsbedingt ganz einfach keinen Sport betreiben können, die Ausdauer und die Widerstandsfähigkeit des Organismus unter kontrollierten Bedingungen zu steigern. Eines muss aber auch klar sein: IHHT ist kein Ersatz für die körperliche Betätigung beim Sport!
Wie viele Einheiten braucht ein Patient?
Stefan: Das hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Gesundheitszustand, welche Zielsetzung wir beim Patienten haben und der Reaktion aufs Training. Generell werden 10-20 Einheiten empfohlen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Anzahl kann je nach Fortschritten des Patienten variieren. Für langfristige Ergebnisse ist eine gewisse Regelmäßigkeit natürlich wichtig. Erste Effekte sind aber bereits nach 3-4 Einheiten zu spüren.
Mike Pfeifenberger, Fitness-Trainer
Diagnose: Neuroborreliose
Wer uns liest, der kennt auch Mike. Mit der Diagnose Neuroborreliose durch einen Zeckenbiss ist der gelernte Logistiker und Fitness-Trainer seit mehr als einem Jahr immer wieder bei uns zur Reha. Regelmäßiges Gangtraining am AlterG®, unserem Anti-Gravitationslaufband, wird mit Physiotherapien und jetzt auch mit Zelltraining kombiniert.
Mike, wie hilft die Sauerstofftherapie bei deiner Diagnose „Neuroborreliose“?
Mike: Die Borrelien, die die Neuroborreliose verursachen, „verstecken“ sich im Körper gerne in sauerstoffarmen Arealen. Durch die Hypoxie, also das Zuführen von einem sehr geringen Sauerstoff-Anteil, werden die Borrelien aus ihren Verstecken herausgelockt. Die hohe Dosis an Sauerstoff, die anschließend in der Hyperoxie folgt, schwächt sie und tötet sie zum Teil auch ab. IHHT kann auch das Immunsystem stärken, dadurch werden die Borrelien besser bekämpft und Entzündungen im Körper werden reduziert.
Spürt man den Wechsel eigentlich zwischen Hypoxie- und Hyperoxie-Phase?
Mike: Gar nicht – man merkt den Intervallwechsel eigentlich nur, weil die Luft plötzlich kühler wird.
Deine wievielte Einheit ist das heute und merkst du schon Veränderungen?
Mike: Heute ist die neunte Sitzung. Ich kann sagen, dass sich meine Regeneration verbessert hat, ich schlafe besser und generell bin ich geistig fitter und ausgeglichener im Alltag. Was das Gangbild angeht, so merke ich durch die IHHT-Therapie bislang keinen direkten Effekt auf die Qualität der Bewegungsabläufe – bei mir war es ja so, dass ich das Gehen wieder neu lernen musste und daran auch immer noch arbeite.
Elisabeth Hierczy, mobile Pflegerin beim Roten Kreuz
Diagnose: Chronic Fatigue Syndrome
Elisabeth ist eigentlich eine Sportskanone. Bis hin zum Ironman hat sie alles gemacht – bis die Erschöpfung bei ihr zum Dauerzustand wurde.
Elisabeth, was ist das Chronic Fatigue Syndrome?
Elisabeth: Das muss man sich so vorstellen, wie wenn sich ein leerer Akku nicht mehr aufladen lässt.
Kann man sagen, was die Ursache bei dir für den Ausbruch der Krankheit war?
Elisabeth: Für CFS gibt es unterschiedliche Ursachen. Bei mir wurde CFS vermutlich durch mehrere Infektionen ausgelöst. Auf Corona folgte Influenza, dann wieder Corona. Mein Körper konnte sich nie vollständig erholen. Dazu kam ein Zellenergiedefizit, kombiniert mit einer Mikronährstoffunterversorgung und einer Dysbalance im Hormonsystem. Was folgte waren sehr viele verschiedene Therapieansätze von Infusionen bis hin zur Nahrungsumstellung.
Wie hat sich die Krankheit bei dir ausgewirkt?
Elisabeth: In totaler Erschöpfung. Der normale Alltag war nicht mehr bewältigbar für mich. Ich habe den Tag vorwiegend liegend verbracht und musste mich regelrecht zwingen, aufzustehen. Wenn ich aus dem Bett gekommen bin, dann war nach 500 Metern Gehen auch schon wieder Schluss. Ich habe den Haushalt nicht mehr geschafft – eigentlich hab‘ ich gar nichts mehr geschafft.
Wie hilft dir die IHHT bei deiner Diagnose?
Elisabeth: Ich hab‘ ja viel gelesen über das Chronic Fatigue Syndrome und bin dann auch auf die IHHT-Therapie gestoßen. Damals war das nächste Gerät aber noch in Salzburg. Ich bin probehalber mit der Gondel auf den Berg raufgefahren und hab‘ gemerkt: Das tut mir gut, der Körper arbeitet. Und dann habt ihr die IHHT-Therapie neu im Angebot gehabt. Das heute ist meine 13. Sitzung. Meine körperliche Belastbarkeit hat sich spürbar verbessert. Ich kann von hier vom Gesundheitszentrum wieder ohne Pause rauf zum Friedhof gehen. Und wer den Friedhof in Bad Hofgastein kennt, der weiß, dass das ein ganz schön steiles Stückerl rauf ist. Das ist für mich ein echter Erfolg.
Welche Erwartungen hast du an die IHHT-Therapie?
Elisabeth: Neben der vollen Einsatzfähigkeit im Beruf und im Alltag möchte ich durch die Sauerstofftherapie wieder Sport treiben können. Der Ironman, der muss es ja gar nicht mehr sein – obwohl, wenn’s ist, dann nehm‘ ich den freilich auch! 😊
Weitere Infos zur IHHT: alpentherme.com/ihht